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Reifen Profiltiefe – wie tief muss das Profil wirklich sein?

Dieses Thema betrifft jeden Fahrzeughalter, denn die Profiltiefe beeinflusst maßgeblich die Sicherheit auf nasser oder glatter Straße. Wer allgemeine Fragen zur Mindestprofiltiefe, Profiltiefe der Sommerreifen, Profiltiefe der Winterreifen oder profiltiefe der Allwetterreifen hat, bekommt hier einen umfassenden Überblick. Wir erklären Ihnen, was gesetzlich vorgeschrieben ist, welche deutlich höheren Empfehlungen Experten geben, wie Sie die Profiltiefe korrekt messen und wann ein Reifenwechsel dringend ratsam ist.

Reifen Profiltiefe auf einen Blick
  • Gesetzliche Mindestprofiltiefe in Deutschland: 1,6 mm laut § 36 StVZO.
  • Empfohlene Mindestprofiltiefe
    ● Für Sommerreifen: mindestens ca. 3 mm.
    ● Für Winterreifen: mindestens ca. 4 mm, um ausreichende Sicherheit bei Schnee/Glätte zu gewährleisten.
  • Neureifenprofil üblicherweise zwischen 7 mm und 10 mm bei Pkw.
  • Bei unterschrittener Mindestprofiltiefe drohen Bußgelder, Punkte oder Verlust der Verkehrssicherheit.

Gesetzliche Vorgaben zur Profiltiefe

In Deutschland regelt § 36 StVZO die Mindestprofiltiefe für Reifen. Demnach müssen Luftreifen am ganzen Umfang und auf der gesamten Breite der Lauffläche mit Profilrillen oder Einschnitten versehen sein. Das sogenannte Hauptprofil muss mindestens 1,6 Millimeter tief sein. Diese Vorgabe gilt sowohl für Sommer- als auch für Winterreifen.

Alle Informationen zum Gesetz finden Sie hier.

Empfohlene Profiltiefe: Sommer-, Winter- & Allwetterreifen

Obwohl die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe bei 1,6 mm liegt, empfehlen Fachleute, Reifen schon deutlich früher zu wechseln. Denn mit abnehmender Profiltiefe sinken Haftung, Bremsleistung und Aquaplaning-Sicherheit erheblich, besonders bei Nässe, Schnee oder Matsch. Der Bremsweg kann sich bei geringem Profil auf nasser Fahrbahn um bis zu 50 % verlängern, während die Kontrolle über das Fahrzeug schneller verloren geht.

Die ideale Profiltiefe hängt stark vom Reifentyp ab:

ReifentypGesetzliche MindestprofiltiefeEmpfohlene ProfiltiefeNeureifen-ProfilBegründung / Besonderheit
Sommerreifen1,6 mmmind. 3 mmca. 7–8 mmGeringere Profiltiefe erhöht Aquaplaning-Risiko; längerer Bremsweg bei Nässe.
Winterreifen1,6 mmmind. 4 mmca. 8–10 mmBei weniger Profil kaum Traktion auf Schnee/Eis; Lamellen können nicht mehr richtig greifen.
Allwetterreifen1,6 mmca. 4–5 mmca. 7–9 mmMischung aus Sommer- und Winterprofil; Sicherheit nur mit ausreichender Profiltiefe gegeben.
Ganzjahresreifen (ältere Modelle)1,6 mmmind. 4 mmca. 7–9 mmBesonders empfindlich bei starkem Regen oder Schneematsch.
Offroad-/SUV-Reifen1,6 mmmind. 4–6 mmca. 8–10 mmTieferes Profil notwendig für Grip auf unebenem Gelände.
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Warum die Empfehlungen über dem gesetzlichen Minimum liegen

  • Wasserverdrängung: Nur mit ausreichend tiefen Profilrillen kann Wasser effektiv abgeleitet werden. Bei zu geringem Profil entsteht Aquaplaning. Das Fahrzeug „schwimmt“ auf.
  • Bremsweg: Mit 3 mm statt 8 mm Profiltiefe verlängert sich der Bremsweg bei 100 km/h auf nasser Straße um bis zu 18 Meter.
  • Haftung auf Schnee & Eis: Winterreifen verlieren unterhalb von 4 mm deutlich an Biss. Die Lamellenstruktur kann sich nicht mehr richtig in die Schneedecke eingraben.
  • Fahrstabilität & Komfort: Ein gleichmäßiges, ausreichendes Profil sorgt für ruhigeren Lauf und bessere Lenkpräzision, insbesondere bei Allwetterreifen.

Tipp: Kontrollieren Sie Ihre Reifenprofiltiefe mindestens zweimal im Jahr, idealerweise beim Reifenwechsel zwischen Sommer- und Wintersaison. Nutzen Sie ein Messgerät oder den

1-Euro-Münz-Test: Verschwindet der goldene Rand nicht vollständig, liegt das Profil meist unter 3 mm. Das bedeutet Zeit für neue Reifen!

Wieso sinkt die Profiltiefe und was bedeutet das für Ihre Sicherheit?

Mit jedem gefahrenen Kilometer nutzt sich das Reifenprofil langsam ab, das ist völlig normal. Doch nicht jeder Verschleiß ist gleich und manche Faktoren beschleunigen ihn deutlich. Die Profiltiefe ist entscheidend für die Haftung, Bremsleistung und Spurtreue Ihres Fahrzeugs. Sinkt sie unter ein kritisches Maß, verliert der Reifen seine Fähigkeit, Wasser, Schnee oder Schmutz zuverlässig abzuleiten. Das Resultat: längere Bremswege, schlechtere Lenkbarkeit und ein höheres Unfallrisiko.

Typische Ursachen für schnellen Reifenverschleiß

Falscher Reifendruck

Ein zu niedriger Reifendruck führt dazu, dass sich der Reifen stärker erwärmt und sich ungleichmäßig abnutzt, meist an den Außenkanten. Ein zu hoher Druck hingegen nutzt die Lauffläche in der Mitte übermäßig ab.

Beispiel:

  • Ein Fahrzeug mit dauerhaft 0,4 bar zu wenig Luftdruck kann die Lebensdauer der Reifen um bis zu 30 % reduzieren.
  • Zudem steigt der Spritverbrauch, da der Rollwiderstand zunimmt.

Tipp: Überprüfen Sie den Reifendruck mindestens einmal im Monat oder vor längeren Fahrten.

Aggressive Fahrweise

Starkes Beschleunigen, abruptes Bremsen oder schnelles Kurvenfahren belasten das Reifenprofil stark. Besonders bei sportlicher Fahrweise werden die Laufflächen ungleichmäßig erhitzt, was den Gummi schneller altern lässt.

Beispiel:

  • Häufige Vollbremsungen in der Stadt können die Vorderreifen bis zu 50 % schneller abnutzen als bei gleichmäßiger Fahrweise.

Tipp: Überprüfen Sie den Reifendruck mindestens einmal im Monat oder vor längeren Fahrten.

Falsche Achsgeometrie oder Spur

Ist die Spur oder Sturz-Einstellung nicht korrekt, nutzt sich das Profil auf einer Seite schneller ab.

Beispiel:

  • Ein leicht verstellter Sturz kann dazu führen, dass die Reifeninnenkante nach wenigen tausend Kilometern fast profillos ist, während der Rest noch gut aussieht.

Tipp: Lassen Sie die Achsvermessung regelmäßig (z. B. bei jedem Reifenwechsel oder nach Bordstein-Kontakt) in der Werkstatt überprüfen.

Schlechte Straßenverhältnisse

Häufige Fahrten auf unebenen, verschmutzten oder nassen Straßen erhöhen den Abrieb. Schlaglöcher, Splitt oder Streusalz greifen zusätzlich das Gummi an.

Beispiel:

  • Wer regelmäßig auf Landstraßen mit Split oder grobem Asphalt fährt, hat oft schon nach 20.000 km deutlich sichtbaren Verschleiß.

Tipp: Fahren Sie auf solchen Strecken mit angepasster Geschwindigkeit und vermeiden Sie unnötige Vollbremsungen.

Temperatur und Lagerung

Auch die Umgebungstemperatur spielt eine Rolle: Hohe Hitze lässt das Gummi schneller altern, Frost macht es spröde. Falsche Lagerung, etwa direkte Sonneneinstrahlung oder Druckbelastung, kann die Reifen zusätzlich schädigen.

Tipp: Lagern Sie Reifen kühl, trocken und dunkel, idealerweise auf Felge, leicht aufgepumpt und liegend (bei unmontierten Reifen stehend).

Warum geringe Profiltiefe so gefährlich ist

  • Aquaplaning-Gefahr: Mit weniger Profil kann Wasser auf der Straße nicht mehr verdrängt werden, der Reifen verliert den Kontakt zur Fahrbahn.
  • Verlängerter Bremsweg: Bei 80 km/h auf nasser Fahrbahn verlängert sich der Bremsweg bei 3 mm Restprofil um rund 8 Meter im Vergleich zu neuen Reifen.
  • Schlechtere Kurvenstabilität: Besonders bei Winterreifen verlieren abgefahrene Lamellen ihren Grip auf Schnee und Eis.
  • Höhere Unfallgefahr: Laut ADAC passieren viele Aquaplaning-Unfälle mit Reifen unter 3 mm Restprofil.

Fazit: Wer seine Profiltiefe regelmäßig überprüft und auf korrekten Luftdruck, ruhige Fahrweise und gute Wartung achtet, kann die Lebensdauer der Reifen um viele Tausend Kilometer verlängern und fährt deutlich sicherer.

So messen Sie die Profiltiefe richtig

Die korrekte Messung der Profiltiefe ist unkompliziert und Sie können sie selbst durchführen:

  1. Verwenden Sie ein Profiltiefen-Messgerät oder einen 1-Euro-Münze-Trick: Wenn der goldene Rand vollständig im Profil verschwindet, liegt die Profiltiefe wahrscheinlich unter ca. 3 mm.
  2. Messen Sie in den Hauptrillen (in der Regel im mittleren Bereich der Lauffläche), nicht nur an den Reifenschultern.
  3. Prüfen Sie alle vier Reifen, da sich die Abnutzung unterschiedlich entwickeln kann.
  4. Achten Sie auf die TWI (Tread Wear Indicator), kleine Stege im Profil, die meist ca. 1,6 mm bzw. bei manchen Reifen höher markieren. Ein Erreichen dieser Marke ist ein deutlicher Hinweis auf Ersatzbedarf.

Wann sollten Sie Ihre Reifen wechseln?

Reifen gehören zu den wichtigsten Sicherheitselementen Ihres Fahrzeugs. Sie sind die einzige Verbindung zwischen Auto und Straße. Auch wenn das Profil auf den ersten Blick noch akzeptabel aussieht, kann ein Reifenwechsel bereits früher sinnvoll sein. Die Profiltiefe, das Alter und der allgemeine Zustand der Reifen spielen dabei eine zentrale Rolle. Ein Wechsel ist in folgenden Fällen dringend zu empfehlen oder sogar vorgeschrieben.

Unterschrittene Profiltiefe

Liegt die Profiltiefe unter 3 mm bei Sommerreifen oder 4 mm bei Winterreifen, verschlechtert sich das Fahrverhalten deutlich, vor allem bei Nässe oder Schnee. Aquaplaning tritt schneller auf, und der Bremsweg verlängert sich spürbar. Gesetzlich erlaubt sind zwar noch 1,6 mm, aber sicher ist das nicht.

Sichtbare Schäden

Risse, Beulen, poröses Gummi oder abgefahrene Reifenschultern sind eindeutige Warnzeichen. Solche Schäden entstehen häufig durch Bordsteinberührungen, falschen Reifendruck oder zu alte Reifen. Auch kleine Haarrisse können bei hohen Geschwindigkeiten zum Reifenplatzer führen.

Ungleichmäßiger Verschleiß

Wenn sich das Profil nur auf einer Seite abnutzt, deutet das auf falsche Spur oder Achsgeometrie hin. In diesem Fall sollte der Reifen nicht nur gewechselt, sondern auch das Fahrwerk geprüft werden.

Reifenalter über 6–8 Jahre

Selbst wenn das Profil noch ausreichend ist, altert das Gummi. Es wird härter und verliert seine Haftung, besonders bei Kälte oder Nässe. Das Herstellungsdatum finden Sie auf der Reifenflanke als DOT-Nummer (z. B. „DOT 2318“ = Kalenderwoche 23 im Jahr 2018). Spätestens nach 8 Jahren sollten Reifen ersetzt werden.

Nach Unfällen oder Reifenschäden

Schon ein kleiner Aufprall kann die Reifenkarkasse beschädigen. Solche Schäden sind oft unsichtbar, erhöhen aber das Risiko eines plötzlichen Platzers.

Übersicht: Wann ist ein Reifenwechsel sinnvoll?

SituationAnzeichen / BeschreibungEmpfohlene MaßnahmeBegründung
Profiltiefe zu geringUnter 3 mm (Sommer) / 4 mm (Winter)Reifen wechselnGefahr durch Aquaplaning, längerer Bremsweg
Unterschreitung gesetzl. Mindestprofiltiefe (1,6 mm)Profil fast glatt, TWI-Markierungen erreichtSofort ersetzen (Pflicht)Reifen nicht mehr verkehrssicher (§36 StVZO)
Risse, Beulen, SchnitteSichtbare Beschädigungen an Flanken oder LaufflächeReifen ersetzen, ggf. Achse prüfenRisiko von Luftverlust oder Reifenplatzer
Ungleichmäßiger AbriebProfil innen/außen unterschiedlich stark abgenutztSpur & Fahrwerk prüfen, Reifen ersetzenUnsaubere Achsgeometrie / Stoßdämpferproblem
Reifen älter als 6–8 JahreDOT-Nummer zeigt älteres HerstellungsdatumReifen wechselnGummi härtet aus, Haftung sinkt
Nach Unfall / BordsteinschlagStoß oder Aufprall auf ReifenflankeWerkstatt prüfen lassenUnsichtbare Karkassen- oder Gürtelschäden möglich
Starke Vibrationen beim FahrenFahrzeug zieht zur Seite oder vibriert bei TempoRäder auswuchten, ggf. Reifen ersetzenUnwucht / Materialfehler möglich

Rechtsfolgen bei Unterschreitung der Mindestprofiltiefe

Wer mit abgefahrenen Reifen unterwegs ist, riskiert nicht nur seine eigene Sicherheit, sondern auch empfindliche Strafen. Laut § 36 StVZO ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben. Alles darunter gilt als Verkehrsverstoß.

Fahren mit Reifen unterhalb der Mindestprofiltiefe kann Konsequenzen haben:

  • Bußgeld ab etwa 60 €, ggf. Punkt in Flensburg je nach Fall.
  • Bei Unfall kann die Versicherung die Leistung kürzen, wenn deutlich erkennbar war, dass das Profil zu gering war, z. B. beim Aquaplaning.
  • Es besteht Gefahr einer MPU oder des Entzugs der Zulassung im schlimmsten Fall (insbesondere bei gewerblichen Fahrzeugen mit gravierendem Mangel).
  • Höhere Unfallgefahr: Laut ADAC passieren viele Aquaplaning-Unfälle mit Reifen unter 3 mm Restprofil.

Fazit: Profiltiefe im Blick behalten

Die Profiltiefe ist ein entscheidender Faktor für Ihre Sicherheit. Nicht nur das Gesetz zählt (mit mindestens 1,6 mm), sondern auch die empfohlene Reserve: für Sommerreifen rund 3 mm, für Winterreifen eher 4 mm oder mehr. Messen Sie regelmäßig, tauschen Sie rechtzeitig und planen Sie beim Wechsel gleich eine komplette Reifenrotation, so bleiben Sie sicher unterwegs und vermeiden unerwartete Kosten oder rechtliche Nachteile.

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