TÜV-Kosten 2025: Alle Posten, alle Preise, alle Tipps

Die Hauptuntersuchung – im Volksmund kurz „TÜV“ genannt – ist für jeden Fahrzeughalter in Deutschland verpflichtend. Sie entscheidet darüber, ob Ihr Auto weiterhin auf öffentlichen Straßen fahren darf oder nicht. Die damit verbundenen Kosten variieren je nach Fahrzeugtyp, Region und Prüforganisation – und haben sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Doch woraus setzen sich diese TÜV-Kosten eigentlich zusammen? Und wie lassen sie sich beeinflussen, senken oder sogar komplett vermeiden?

5 Dinge, die Sie über TÜV-Kosten wissen sollten
  • HU + AU für Pkw kosten im Schnitt zwischen 150 € und 165 € – je nach Region und Anbieter.
  • Die Preise steigen: In den letzten fünf Jahren haben sich die TÜV-Kosten um rund 10–15 % erhöht.
  • Nachuntersuchung nötig? Dann werden rund 15–30 € zusätzlich fällig.
  • Überzogene HU = teurer + Bußgeld: Mehr als 2 Monate Verspätung führen zu 20 % Preisaufschlag.
  • Elektroautos sparen: Keine Abgasuntersuchung = geringere Gesamtkosten.

Was bedeutet „TÜV“ genau?

Der Begriff „TÜV“ steht umgangssprachlich für die Hauptuntersuchung (HU), die regelmäßig fällig ist – meist alle zwei Jahre, bei Neuwagen nach drei Jahren. Ziel der HU ist es, die Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs zu überprüfen. Sie wird von Prüfstellen wie TÜV, DEKRA, KÜS oder GTÜ durchgeführt. Seit einigen Jahren ist auch die Abgasuntersuchung (AU) wieder integraler Bestandteil der HU – sie kann aber auch separat gemacht werden.

Woraus setzen sich die TÜV-Kosten zusammen?

Die Kosten für eine Hauptuntersuchung (mit oder ohne AU) bestehen aus mehreren Komponenten, die sich nach Fahrzeugtyp, Gewichtsklasse und Bundesland unterscheiden. Folgende Faktoren bestimmen den Preis:

Fahrzeugtyp

Ein Motorrad verursacht geringere Prüfkosten als ein Wohnmobil. Ebenso zahlen Besitzer von E-Autos weniger, da keine Abgasuntersuchung erforderlich ist.

Die ungefähr Preisspanne liegt bei:

  • Pkw bis 3,5 t Gesamtgewicht: ca. 150 – 165 €
  • Motorrad: ca. 80–90 €
  • Wohnmobil (bis 3,5 t): ca. 170–185 €
  • Anhänger ohne Bremse: ca. 35–50 €
  • Anhänger mit Bremse: ca. 55–70 €

Bundesland und Prüforganisation

In einigen Bundesländern wie NRW oder Bayern kann derselbe Prüfumfang unterschiedlich teuer sein. Verantwortlich dafür sind nicht zuletzt die verschiedenen Prüforganisationen. Während z. B. der TÜV Süd oft pauschal kalkuliert, bieten andere Anbieter modulare Tarife an.

Abgasuntersuchung (AU)

Die AU kostet als Einzelposition meist zwischen 35 – 50 €, ist aber oft direkt in der HU-Gesamtgebühr enthalten. Für Elektrofahrzeuge entfällt sie, was die Rechnung spürbar senkt.

Erweiterte Prüfung bei Fristüberschreitung

Wer den TÜV um mehr als zwei Monate überzieht, muss eine erweiterte Prüfung hinnehmen – samt 20 % Preisaufschlag. Hinzu kommt ggf. ein Bußgeld.

Preisentwicklung der letzten Jahre

Ein Blick zurück zeigt: Die Preise für HU und AU sind in den letzten Jahren konstant gestiegen. Während man 2020 für die komplette Prüfung eines Pkw noch rund 130–140 € zahlte, sind es 2025 vielerorts bereits 160 € oder mehr. Gründe dafür sind:

  • Höhere Anforderungen durch neue Prüfmethoden
  • Digitalisierung und Umrüstung von Prüfplätzen
  • Teuerung bei Personal- und Energiekosten
  • Neue gesetzliche Vorschriften, etwa bei Abgaskontrollen oder Sicherheitsassistenten

Diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen, auch durch die zunehmende Technologisierung der Fahrzeuge. Wer Assistenzsysteme im Auto hat, muss ggf. zusätzliche Prüfungen zahlen – z. B. für Spurhalte- oder Notbremsassistenten.

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Was kostet eine Nachuntersuchung?

Nicht jedes Fahrzeug besteht die Hauptuntersuchung auf Anhieb. Werden bei der Prüfung sogenannte „erhebliche Mängel“ festgestellt – also sicherheitsrelevante oder technisch bedeutsame Defekte –, muss das Fahrzeug zunächst instand gesetzt und anschließend erneut vorgestellt werden. In diesem Fall ist eine sogenannte Nachuntersuchung erforderlich. Diese dient ausschließlich der Überprüfung der beanstandeten Punkte und ist in der Regel weniger umfangreich als die ursprüngliche HU.

Die Kosten für eine solche Nachprüfung sind im Vergleich zur vollständigen Hauptuntersuchung deutlich geringer und bewegen sich je nach Bundesland, Prüforganisation und Fahrzeugtyp zwischen 15 und 30 Euro. Diese Gebühr fällt auch dann an, wenn nur kleinere Mängel wie eine defekte Kennzeichenbeleuchtung oder abgefahrene Reifen beanstandet wurden – denn die Prüforganisation muss dennoch erneut Personal- und Prüfaufwand einplanen.

Die Nachuntersuchung nicht zu lange aufschieben

Die Nachuntersuchung muss innerhalb eines Monats nach dem ursprünglichen HU-Termin erfolgen. Wird diese Frist überschritten – selbst nur um wenige Tage – verliert der erste Prüftermin seine Gültigkeit. In diesem Fall muss das Fahrzeug erneut vollständig geprüft werden, was bedeutet, dass die kompletten Kosten für HU und ggf. AU erneut fällig werden. Damit kann aus einem kleineren Mangel sehr schnell ein finanziell unnötiger Mehraufwand von 150 € oder mehr entstehen.

Viele Fahrzeughalter unterschätzen die Ein-Monats-Frist oder verzögern die Nachbesserung in der Werkstatt. Besonders dann, wenn Ersatzteile schwer verfügbar oder Reparaturen aufwendiger sind, kann die Zeit schnell knapp werden. Wer frühzeitig reagiert und sich sofort nach der HU um die Mängelbeseitigung kümmert, kann dagegen die Nachprüfung meist ohne Stress und Zusatzkosten durchziehen.

Es ist daher ratsam, sich frühzeitig einen Nachuntersuchungstermin zu sichern – denn gerade zu Stoßzeiten (z. B. vor dem Winter oder in den Ferienmonaten) sind viele Prüfstationen ausgelastet. Wer auf den letzten Drücker bucht, läuft Gefahr, keinen Termin mehr innerhalb der Frist zu bekommen – mit den entsprechenden Folgen.

Unser Tipp: Wer seinen HU-Termin verpasst, kann sich bei vielen Werkstätten oder Prüfstellen kostenlos vormerken lassen – per SMS, App oder Mail.

Sparmöglichkeiten: So drücken Sie die TÜV-Kosten

Auch wenn die Gebühren weitgehend festgelegt sind, gibt es Möglichkeiten, unnötige Zusatzkosten zu vermeiden oder die Kosten zumindest zu optimieren:

Vorab-Check in der Werkstatt

Viele Werkstätten bieten einen Vorabcheck für 10–30 € an. Dabei werden sicherheitsrelevante Teile überprüft – ideal, um Beanstandungen zu vermeiden.

Frühzeitig vorbereiten

Scheinwerfer defekt? Reifen abgefahren? Solche Mängel sind leicht zu erkennen und schnell behoben – oft für wenig Geld. Wer vorbereitet zur Prüfung fährt, spart sich die Nachuntersuchung.

Kombi-Angebote nutzen

Manche Werkstätten koppeln HU und Inspektion. Das ist effizient und manchmal günstiger, da Prüfgebühren pauschal abgerechnet werden.

Vergleich lohnt sich

Nicht jede Prüfstelle verlangt dasselbe. Auch wenn die Unterschiede meist im Bereich von 5–15 € liegen – wer ohnehin einen Termin macht, kann vorher online vergleichen und sparen.

Häufige Fehler – und wie man sie vermeidet

  • Den Termin vergessen
     → Am besten: Eine Erinnerungsfunktion im Smartphone oder im Bordcomputer aktivieren.
  • Sichtbare Mängel ignorieren
     → Ein defekter Blinker, poröse Reifen oder eine leere Wischwasseranlage führen zu unnötigen Beanstandungen.
  • Falsche Unterlagen mitbringen
     → Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein bereithalten. Ohne diese Dokumente wird keine Prüfung vorgenommen.
  • Zu spät zur Nachprüfung
     → Wer die Nachfrist versäumt, muss komplett neu zahlen – inklusive neuer HU und AU.

Fazit: TÜV – teuer, aber kalkulierbar

Die TÜV-Kosten sind 2025 nicht gerade ein Schnäppchen – doch sie lassen sich gut planen. Wer sich rechtzeitig vorbereitet, sein Auto regelmäßig wartet und Fristen im Blick behält, kommt meist ohne zusätzliche Kosten durch die Prüfung. Die wichtigste Regel lautet daher: Vorsorge spart Geld.

Ob Sie mit einem neuen E-Auto oder einem 10 Jahre alten Kombi zur HU fahren – entscheidend ist nicht der Fahrzeugtyp, sondern der Zustand. Und ein gepflegtes Fahrzeug besteht den TÜV nicht nur leichter – es fährt auch sicherer.

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